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Training am 13.10.2013: „Dann spielt doch Paintball!“

0001278222_normalNachdem das eher für Schüler und Studenten (Herbst- und Semesterferien) gedachte Spiel unter der Woche am 9. Oktober im Camo Valley nur von wenigen Leuten der [B.S.F.] besucht wurde, nahmen am 13. Oktober wieder einige mehr von uns am Offenen Training teil.

Für Staunen und Kopfschütteln sorgten einige unserer Teammitglieder, da sie von Bremen aus mit dem Fahrrad zum Camo Valley anreisten (ca. 40 Kilometer). Wider Erwarten funktionierte dies in Kombination mit Fahrradanhängern für die Ausrüstung relativ gut. Allerdings ist diese Anreiseoption für den Winter dann doch eher nicht so geeignet.

Im ganzen fanden wir eigentlich, dass das Training bis zu einem bestimmten Punkt sehr fair (wenig Highlander aus unserer Sicht) gelaufen ist. Wir konnten ein wenig an unserer Taktik und unserer Koordination feilen.

Einzig die Geschehnisse bei einem Capture-the-flag-Spiel waren unschön. Aufgabe des angreifenenden Teams bei diesem Spiel war es u.a. eine schwarze Flagge zu erobern und diese in einiger Entfernung neben einer weißen Fahne zu platzieren. So weit so gut.
Da kein Durchkommen zur weißen Fahne möglich war, bediente sich das angreifende Team einem Massenangriff: Viele Leute rannten dabei zur weißen Fahne, in der Hoffnung, dass einige wenige dabei unbeschadet durchkommen. Dies klappte erst bei zweiten Versuch, woraufhin das angreifende Team die Runde gewann. Dieser Masseangriff löste beim verteidigenden Team allerdings sehr viel Zorn (oder war es eher Enttäuschung aufgrund der Niederlage?) hervor. Es war die Rede von Highlandern, die beim Sturm zwar angeblich getroffen wurden, aber dennoch weiterrannten. Außerdem sei diese Variante des Angriffs unrealistisch, da sie in der Realität „den sicheren Tod bedeuten würde“. Dies alles gipfelte schließlich in rassistischen Pöbeleien gegen Mitspieler, welche als „scheiß Chinesen“ bzw. „scheiß Asiaten“ beschimpft wurden. Diese verließen daraufhin das Gelände, was angesichts dieser Unsportlichkeit (rassistische Beschimpfungen haben beim Airsoft nichts verloren!) nur als konsequent angesehen werden kann.

Zum Massenansturm auf die Fahne: Natürlich kann es bei solch einem Handeln passieren, dass man eine Kugel, die einen trifft, nicht bemerkt. Der Körper ist voller Adrenalin, man rennt mit seinen Mitspielern genau auf den Feind zu. Wenn man dann einen Treffer nicht bemerkt, dann ist das doof – aber auf keinen Fall böse bzw. mit betrügerischen Absichten gemeint. Abgesehen davon sind beim ersten Sturmangriff alle Angreifer getroffen worden (und beim zweiten Angriff haben dann alle auf einmal geschummelt?). Wenn man nicht auf die Ehrlichkeit seiner Mitspieler beim Airsoft vertraut, sollte man vielleicht die Sportart wechseln und Paintball spielen. Da braucht es dann kein Vertrauen mehr in seine Mitspieler, sondern es gibt visuelle Kontrollen.
Zum Punkt „Realismus“ eines Masseangriffs: Geschichtlich hat es solche Angriffe, bei denen dutzende bis tausende Angreifer auf einmal auf den Gegner zurannten immer wieder gegeben (die beiden Weltkriege und der Vietnamkrieg seien hier nur die berühmtesten Beispiele). Dies mag für den einzelnen Angreifer sehr gefährlich bzw. tödlich sein. Dennoch gab es diese Angriffe. Warum sollte man auf diese also nicht auch beim Airsoft zurückgreifen? „Unrealistisch“ sind sie auf keinen Fall.

Zu guter Letzt hat die Spielorga jedoch sehr besonnen reagiert (an dieser Stelle ein Lob an die Orga!). Sie unterbrach das Game für 20 Minuten, damit sich die Gemüter abreagierten. In dieser Zeit verließen die meisten Pöbler allerdings das Gelände – die Gründe hierfür sind unbekannt.
Einzig eine Reaktion der Orga zu den rassistischen Sprüchen wäre schön gewesen. Dies blieb leider aus, was aber auch der Tatsache geschuldet sein kann, dass die Orga diese Äußerungen einfach nicht mitbekommen hat.
Erfreulich ist auf jeden Fall, dass die Gruppe beleidigter Spieler ihr Wiederkommen angekündigt hat. Das ist vielleicht nicht unbedingt selbstverständlich.

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